GERM 580
Ursprung der Weltliteratur: Übersetzung um 1800

Im Mittelpunkt dieses Seminars steht ein erweiterter Begriff der Übersetzung, der nicht nur auf eine interlinguale, sondern auch eine intermediale Praxis hinweist. Wir werden uns fragen, warum die Übersetzung nicht nur eine theoretische, sondern auch eine praktische Sonderstellung in der deutschen Literatur um 1800 annahm und als wesentlicher Beitrag zur ästhetischen Innovation dieser bahnbrechenden Epoche fungierte. Unter welchen mediologischen, gesellschaftlichen, und literarischen Bedingungen gewann die Übersetzung ihren einmaligen Wert? Wie verändern sich geläufige Interpretationen der sogenannten “Goethezeit”, wenn wir von einem Begriff der Übersetzung und nicht des Originals ausgehen? Und was sind die Folgen, wenn der Übersetzungsbegriff selbst erweitert wird, so dass er verschiedene intermedialen Praktiken einschließt? Zuletzt wird im Rahmen dieses Seminars untersucht, was der Übersetzungsterminus als Innovationsschub für die gegenwärtige Literaturwissenschaft leisten kann, besonders in einer Ära, in der Konzepte wie Globalisierung, Medialisierung, und das Transnationale unentbehrlich für kulturwissenschaftliche Diskurse geworden sind.



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